Der einzige Schritt, der zählt, ist Dein nächster.

29.Juni:Is it the end?


Etappe, Wetter, Land und Leute

Auch der zweite Camino, der Camino Finesterre mit ca. 100’KM ist geschafft. Heute waren es nur 13 KM von Cee bis zum Ende der Welt. Ein wunderschöner Abschluss, der Weg führte an der Küste entlang mit dem Blick auf das Meer.

Stimmung

Heute sind Tana und ich erst spät aufgestanden und dann frühstückten wir noch ausgiebig. Es schien, als ob wir beide nicht so recht ankommen wollten ans Ende der Welt oder ans Ende der Reise. Der Weg war klasse und das Wetter spielte ebenso mit. 5 KM vor dem Ziel gab es ein zweites Frühstück mit herrlichem Blick auf das Meer. Kurz noch durch den Wald und wir erblickten das Kap mit dem berühmten Leuchturm. Die Stimmung dort bei Sonnenuntergang soll einmalig sein. Werde ich mir anschauen. Kurz danach begrüsste uns Sancho. Er ist den Camino schon öfter gelaufen. Zum Dank für die tollen Erfahrungen, die er sammeln konnte, hat er Paella gekocht und verteilt sie nun kostenfrei an die eintreffenden Pilger. Hat grandios geschmeckt. Die letzten 3 KM können wir direkt an dem wunderschönen Sandstrand entlang laufen. Ich habe mir sofort fast alle Klamotten vom Körper gerissen und bin ins Meer. Darauf warte ich schon zwei Monate. Shit, war das kalt. Egal, danach war ich fit. Dann barfuß weiter bis zu meiner Pension, die direkt am Meer liegt und ich von meinem Zimmer aus das Meeresrauschen hören kann. Liegt zwar ein wenig außerhalb, dafür günstig. In Finesterre ist das Ende der Welt wirklich anfassbar und spürbar. Viele, die hier einfach hängen bleiben. Ganz Hippieland ist von der Zivilisation besetzt. Nicht ganz, ein kleines, umbeugsames Dorf am Ende der Welt wehrt sich erfolgreich dagegen. Auf der anderen Seite des Kaps gibt es den berühmten Hippiestrand, Mar de Fora. Hier gefällt es mir und ich beschließe ein paar Tage zu bleiben und habe mein Zimmer um eine Woche verlängert. Ich lass mich mal auf diese Atmosphäre ein und mache nix und hänge ein wenig mit Tana ab. Abends gehen wir noch in eine Bar und lernen ein paar Aussteiger kennen, die alle behaupten, dass sie noch auf der Pilgerschaft sind, nur halt ein wenig länger. Darunter auch Nelly aus Berlin, die auch schon mehrere Wochen hier ist. Sie fragt, wann ich wieder abreise. „Weiß nicht, werde sehen“, sage ich. Sie grinst nur und antwortet:“Das hat jeder von uns am Anfang gesagt. Du wirst auch Monate bleiben“. Ich grinse zurück und fand den Gedanken für eine Millisekunde gar nicht so schlecht😉

Erlebnis des Tages

Den Sprung in das Meer und die Erkenntnis, erstmal angekommen zu sein und ausruhen zu können.Nichts zu machen.

Erkenntnis des Tages

Ankommen ist ein schönes Gefühl

Fotos des Tages

2 Antworten

  1. Avatar von Jürgen Reich
    Jürgen Reich

    Das läuft ja wie im Film bei Dir:
    Der arme alte, erschöpfte Pilger schleppt sich nach langer Reise mit letzter Kraft an den Strand. Erblickt das Meer und mit einem leichtem Lächeln im Gesicht gleitet er in das kühle Nass……..

    Musst Dir doch aber wirklich irgendwie wie im Film vorkommen – klingt einfach traumhaft !!!

    Eigentlich ist das doch die ideale Umgebung für arme alte Rentner – na gut auch Rentnerinnen. Nur der lange Weg …

    Na gut, hab ne supertolle Woche, aber dann gehts aber wieder ab nach Hause 🙂

  2. Avatar von Manfred J Hannig
    Manfred J Hannig

    Glückwunsch! Welche Leistung dahinter steckt, weiß Du am besten. Herzliche Grüße aus Bonn.

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