Heiss und windstill ging es heute über 24 KM in 7 Stunden durch die schattenfreie Meseta. Die ersten 17 KM ohne ein Dorf dazwischen, die längste unbewohnte Strecke auf dem Camino. Es ging von Carion des los Condes nach Ledigo. Harpe schrieb dazu:“Die Etappe ist schlicht und ergreifend die Hölle.“ Er sollte Recht behalten.

Gestern noch mit Jennifer, Charlotte und Raul was essen gewesen. Lecker Fisch. Danach noch zwei Hamburger kennengelernt, die mit dem Rad unterwegs sind. Auch schön, mal wieder german zu speaken und dann haben die noch den breiten Hamburger Slang drauf. Auf dem Nachhauseweg noch Sebastian aus Heiligenhafen getroffen. Er sitzt vorm Hostel und raucht. Schnorre mir eine, bevor ich ins Bett gehe. Bei ihm hat sich die ganze Fusssohle abgelöst. Er geht wie ein Zombie, armer Kerl. Es war heute anstrengend, unglaublich anstrengend. Der Weg schnurgerade geradeaus, als ob sie von den Römern gebaut wurde, wahrscheinlich ist sie das auch. Die einzige Abwechslung war heute ein gemähtes Feld und ein Traktor. Mag das ja, aber die Schritte fielen heute schwer, umso schwerer mit der zunehmenden Hitze m und die Sonne gnadenlos vom Himmel brannte. Hätte heute morgen entweder frühstücken oder den Reiseführer lesen sollen. Ein Foodtruck auf dem Weg war meine Rettung. Dennoch ist mir das Wasser nach 13 KM ausgegangen, obwohl ich 2 Liter mitgeschleppt habe. Weiter 4 KM dann das nächste Dorf mit einer Bar. Eine 1.5 Liter Wasserflasche, eine Cola Zero und ein cafe con lesche später dann die letzten 7 KM, die sich elendig lang anfühlten. An Straßenrand dann das Schild: Don“t quit before miracle. Werd ich nicht, denke ich. Ich werd“ doch deswegen nicht auf mein miracle verzichten, nachdem ich schon fast 400 KM getippelt bin. Morgen sind es 26 KM, ich gehe früh schlafen heute.

Die Meseta verlangt einen mental und körperlich schon einiges ab. Hier möchte ich nicht im Hochsommer durch. Hab es für heute geschafft💪

Don“t quit before the miracle