Etappe, Wetter, Land und Leute
Leichter Nieselregen heute Morgen, ansonsten trocken. Landschaftlich weiterhin toll und weiterhin gut bevölkert. Zum Glück gab es heute zwei Alternativstrecke und so ich heute wenigstens für einige Kilometer wieder allein unterwegs. Die Strecke war heute sehr kurz und führte von Melide nach Arzua über 14 KM.
Stimmung
Da ich heute nur einen gefühlten Spaziergang vor mir hatte, bin ich erst um 10.00 Uhr gemütlich los. Die meisten Schulklassen waren dann schon gestartet. Der Weg war dann auch schon in 3 Stunden erledigt, da ich mittlerweile einen recht schnellen Schritt draufhabe. Auch der Drecksack und ich sind mittlerweile „dicke“ Freunde geworden. Ich merke das Gewicht von ihm gar nicht mehr. Nach 2 KM kommt mir das komisch vor. Hat er so viel abgespeckt? Mitten auf der Strecke packe ich alles aus. Sicher, dass ich was vergessen habe. Aber es ist alles da. „Drecksack, like you now.“ In Arzuo angekommen, hab ich mich erstmal in eine Bar gesetzt. Und wer sitzt genau neben mir, das australische Pärchen, mit denen ich einen tollen Abend in Rabanal hatte. Die beiden sind wunderbar warmherzig und freuen sich aufrichtig mich wiederzusehen. Ich freue mich auch. Sie müssen leider pausieren, da er netterweise eine ältere Frau in den Bus helfen wollte und sie auf den Rücken ins innere des Buses verfrachten wollte, dabei ist ihm die Kniescheibe rausgesprungen. Keine gute Tat bleibt ungestraft. Anschließend blieb mir noch Zeit für ein Schläfchen in der Albergue und für meine Wäsche. Die Herbergsmutter hat mir angeboten meine Wäsche anschließend in den Trockner zu packen. Echt nett, dann muss ich nicht warten und kann was essen gehen bevor das Spiel beginnt. Und während ich das tue, kommen auch meine drei Chileninen vorbei. Ich schaue das Spiel mit Dan, der sich netterweise und unvermittelt zu mir setzt. Ich kenne ihn schon von Sarria. Wir diskutieren über die Ceschichte. Familienmitglieder von ihm sind in Auschwitz umgekommen. Und jetzt können wir hier zusammen sitzen und uns unterhalten. Ich habe keine Worte dafür, wie schön das ist. Dann kommt noch Lian aus Holland dazu und wir gehen zum nächsten Pub, um das Spiel zu schauen. Später kommen ach noch meine Australier dazu. Ich mag die beide sehr gern. Chaunie aus Irland und zwei Engländer vervollständigen die Runde. Heute ist wieder mein Camino-Feeling. Offen, international und warmherzig. I love it.
Erlebnis des Tages
Simon aus Bristol hat mir nochmal geschrieben und sich von mir verabschiedet. Ich lernte ihn in der Meseta kennen und er ist mittlerweile wieder zu Hause in England. Was für wunderbare Menschen hier auf den Camino. Bin echt ergriffen:
Dear Jens,
I didn’t want to disappear into the ether without saying THANK YOU for a great Camino. The connections we made will never disappear from my memories even when the names and faces slowly fade away. I hope your journey through life is lit up by the Camino memories we share, mine certainly will be.
Big Love to you and thank you for being a part of this beautiful journey. Simon
Erkenntnis des Tages
Wir sagen viel zu selten einfach aufrichtig „Danke“.
Fotos des Tages








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